TT LX 18
Der Lummerland-Express – aka Lumex – von 2013 war der erste Verstärker in der LoW-Serie und war mit einer 12AU7 als Endstufenröhre ausgestattet, denn „Bedroom-Level“ war zu dieser Zeit (und ist es eigentlich auch weiterhin) voll im Trend und dementsprechend groß auch die Nachfrage nach solchen Niedrig-Wattern. Doch seitdem die 18 Watt Bausätze immer mehr an Fahrt aufnahmen, äußerten viele Kunden den Wunsch nach etwas mehr Leistung beim Lumex, aber natürlich bei gleichem Sound und ob der Lumex nicht auch als 18 Watt Version aufgelegt werden kann. Bedroom ist zwar gut und schön, aber manchmal ist es dann doch schöner, wenn die Nachbarin hört, dass man noch lebt. Gesagt, getan – der Lumex wurde zum LX18 weiterentwickelt.
Die Schaltung
Vorab: Auch wenn der Vergleich der beiden Schaltpläne, also Lumex und LX18, einige deutliche Unterschiede zeigt, so war es dennoch möglich, den Sound des Lumex auf den LX18 nahezu vollständig zu übertragen.
Die größte Änderung gab es beim Phasen Inverter. Hier wurde der Cathodyne-PI durch einen Long-Tail PI ersetzt und zudem das Master-Poti vor den PI verlegt. In der Endstufe selbst kommen zwei 6V6 statt der wie bei den anderen 18er typischen EL84 zum Einsatz, deren Arbeitspunkt mittels „Fixed Bias“ eingestellt wird.
Weiterhin wurde die Endstufe um einen Presence-Regler erweitert – eine einfache, aber sehr effektive Erweiterung, welche sowohl die Flexibilität der Endstufe vergrößert als auch den Sound selbst. Insbesondere wenn viel Leistung und Übersteuerung zusammentreffen wird man sich über einen straffen Sound freuen, welcher durch den NFB erst ermöglicht wird.
Die Klangregelung in der Vorstufe wurde um einen Mid-Regler erweitert. Auch dies ist eine kleine, aber feine Steigerung in puncto Flexibilität.
Und zu guter Letzt wurde der Eingang auf einen Low und High Eingang aufgeteilt. Somit kann man den Verstärker besser auf den Ausgangspegel der Gitarre anpassen.
Bias-Einstellung
Der Arbeitspunkt wird mittels Trimmer Tr50 eingestellt. Gemessen wird der Strom, der durch BEIDE Endröhren fließt, über dem Widerstand R30. Achtung: Da der Strom indirekt gemessen wird, ist der Messbereich des DMM auf Volt DC zu stellen! Der Trimmer sollte dann so lange verstellt werden bis die Spannung, die über dem R30 abfällt, ungefähr 50 mV beträgt (was bei einem 1 R Messwiderstand dann 50 mA entspricht).
Noch ein paar Worte zum Sound
Und die wichtigste aller Fragen: Wie klingt die Kiste? Der LX18 ist kein Hi-Gainer wie z. B. PI18. Er ist eher im klassischen Rocksegment angesiedelt, wo satte und volle Gitarren-Sounds, ohne kratzende und beißende Höhen oder übertriebene Bässe und Tief-Mitten, oder wie es im Fachjargon heisst: „ein ordentliches Brett“, gewünscht werden. Wenn dann doch mal etwas mehr Übersteuerung gewünscht oder benötigt wird – zum Beispiel beim Solo – so kann der LX18 mittels vorgeschaltetem Booster noch ein Stück angeheizt werden.
Dateien
Schaltplan als PDF (4 Seiten, DIN A4)
Layoutplan als PDF (2 Seite, DIN A3)
Den Bausatz selbst gibt es zusammen mit weiterem Zubehör im TT-Shop.
Videos
Ein kleiner Testbericht des LX18 von „Captain Crap“ als Youtube-Video