Petite Auri
Petite Auri
Purer Musikgenuss auf kleinem Raum und alles mit Röhre. Das war das Ziel bei der Konzeption dieses Audio-Röhrenverstärkers, wobei aber auch der Spaß beim Aufbau nicht zu kurz kommen darf.
Nach fast zwei Jahren der Entwicklungsphase, ersten Plänen, zahlreichen Prototypen und Testaufbauten, konnten wir in 2016 die erste Version unseres Audio-Röhrenverstärkers Bausatzes „Petite Auri“ vorstellen.
In 2020 haben wir dem Bausatz ein kleines Facelifting verpasst und die Transformatoren auf eine liegende Ausführung geändert, das Chassis ein wenig überarbeitet, die Eingänge regelbar ausgelegt sowie die Anschlussmöglichkeiten bei den Ausgängen etwas erweitert. Die Schaltung selbst sowie der Aufbau ist unverändert geblieben.
Jeder Kanal des Verstärkers sowie die Spannungsversorgung wird auf einer eigenen Platine aufgebaut. Nur die Verkabelung der Eingangs- und Ausgangsbuchsen, des Trafos und der Überträger sowie der Potentiometer müssen extern durchgeführt werden. Dieses Layout ermöglicht dem Anwender größtmögliche Aufbausicherheit und zugleich Flexibilität: Insbesondere bei der Eingangs- und Ausgangsbeschaltung entstehen häufig individuelle Aufbauwünsche, die bei reinem Platinenaufbau nicht oder nur sehr umständlich realisiert werden können. Unser Design lässt jedoch den Anwender problemlos Modifikationen und Anpassungen nach eigenem Gusto vornehmen. Auch ein Aufbau als Mono-Block ist möglich.
Ein weiteres Detail dieses Aufbaus ist die Klangstellung. Auch wenn diese Lösung eher unkonventionell daher kommt: Eine Klangstellung ermöglicht eine einfache Anpassung des Verstärkers auf Raum und Boxen und ist an Effektivität unübertrefflich – maximale Soundqualität ist dadurch garantiert.
Der Eingangspegel kann pro Eingang individuell und auf die vorhandene Audioquelle optimal eingestellt werden. Somit können auch Quellen mit sehr hohem Pegel ohne Übersteuerung der Vorstufe betrieben werden. Dieser Verstärker wird zeitgemäß in erster Linie an digitalen Abspielgeräten wie CD, PC, MP3-Playern etc. betrieben, weshalb auch auf weitere Vorstufen oder eine RIAA-Entzerrung bewusst verzichtet wurde.
Zur Schaltung
Für die Leistung ist eine ECC99 in Gegentaktschaltung zuständig, die um die 3 W bringt. Diese Leistung ist für den angestrebten Anwendungsbereich in der Regel völlig ausreichend. Hierbei ist uns der Klang der „alten“ Röhrenradios in den Ohren geblieben, die meist auch nicht mehr Leistung hatten und dennoch ein sattes Klangvolumen erzeugten. Wer es gerne „etwas lauter“ möchte, sollte auf Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad achten, um Leistungseinbußen zu vermeiden.
Die ECC99 wird durch eine 12AX7 angetrieben, welche grundsätzlich auch durch eine 12AT7, 12AU7 oder 5751 ersetzt werden kann. Die Entscheidung welche Röhre zum Einsatz kommt, kann ganz individuell getroffen werden.
Die Vorstufe wurde um eine EF86 aufgebaut. Diese Röhre hat sich in anderen Projekten etabliert, denn sie liefert eine hohe Verstärkung, die insbesondere für die verwendete Klangstellung unabdingbar ist. Da dieser Röhrentyp auch zukünftig in annehmbarer Qualität erhältlich sein wird und wir von dem warmen Pentodenklang der EF86 überzeugt sind, haben wir uns für die Verwendung dieses Röhrentyps entschieden.
Petite Auri Schaltplan - V2020 (als PDF)
Petite Auri Layoutplan V2020 (als PDF)
Zum Aufbau
Der Aufbau selbst ist durch die verwendete Platine recht unkompliziert. Voraussetzung hierfür ist natürlich, die richtigen Bauteile an der richtigen Stelle zu platzieren und auch die Anschlüsse korrekt durchzuführen.
Da die beiden Platinen auch für Mono-Blocks vorgesehen sind, darf man bei dem Aufbau als Stereo-Verstärker (in diesem Fall werden beide Kanäle aus der gleichen Spannungsversorgung gespeist) die Widerstände R6 und R9 nur auf einer der beiden Platinen einlöten. Auf der zweiten Platine werden diese ganz einfach weggelassen, KEINE Brücke etc.!
Die Endstufe kann mit oder ohne NFB betrieben werden. Im Standardbausatz muss man sich vorher entscheiden, ob man NFB haben möchte oder nicht, da keine Umschaltmöglichkeit vorgesehen ist.
Möchte man NFB verwenden, so sind die Widerstände R23 und R24 einzulöten. Möchte man hingegen keinen NFB, dann muss R23 durch eine Drahtbrücke ersetzt und R24 komplett weggelassen werden.
Weitere Details zum Aufbau sind wie immer dem Layout und dem Schaltplan zu entnehmen, welche immer in der aktuellsten Version zum Download bereitstehen.
Die im Schaltplan angegebenen Spannungen (Farbe: Blau) dienen der Orientierung und können in der Praxis um 10 % oder sogar mehr abweichen. Für die Spannungsversorgung selbst kommt wieder die altbewährte PSU-Mini zum Einsatz und ein 50VA Ringkern-Netztransformator.
Warnung!
Vorsicht beim Nachbau! Auch wenn dieser Verstärker nicht viel Leistung hat, so arbeitet er dennoch mit Spannungen, die Gefahr für Haut und Haar darstellen können, weshalb sich dieser Verstärker NICHT als Anfängerprojekt eignet!
Das Lesen und Verstehen von Schaltplänen, der Umgang mit Messgeräten sowie grundlegende Erfahrungen mit Spannungen über 60 V sollten als Voraussetzung für den erfolgreichen Auf- und Nachbau vorhanden sein.
Will ich haben
Kein Problem. Den Bausatz und Zubehör dazu gibt es wie immer im TT-Shop